Im Mekong-Delta bauen WWF und KALDEWEI eine Mülltrennung auf, damit 2300 Tonnen Plastik pro Jahr gar nicht erst ins Meer gelangen.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) fördert unser gemeinsames Modellprojekt mit dem WWF bis 2023.
Plastik gelangt über Flüsse ins Meer. Besonders über den Mekong. Denn in Vietnam wird noch ein Großteil des Mülls in der Landschaft entsorgt. Steigt während der Regenzeit der Mekong über die Ufer, nimmt er Tonnen von Plastikabfällen mit in den Pazifik. Das Modellprojekt LONG AN soll das nachhaltig verhindern.
Long An ist eine Provinz im Nordwesten des Mekong-Deltas. Und wie ganz Vietnam mit ihrem Müllproblem überfordert. Deshalb setzt das Modellprojekt von WWF und KALDEWEI auf die Stärkung von Unternehmertum und den Müll als Wirtschaftsfaktor.
„Über 80 Prozent des Mülls im Mekong-Delta sind organisch“, sagt Trinh Thi Long vom WWF Vietnam. Wird der Müll bereits auf Haushaltsebene getrennt, so können der organische sowie der Kunststoff-Anteil heraussortiert, als Dünger bzw. als Wertstoff verkauft werden und so zur Finanzierung des Systems beitragen. Eine Win-Win-Situation für lokale Kleinunternehmer – und die Umwelt.
2300 Tonnen Plastikmüll können so allein in Long An pro Jahr gesammelt werden. Und freiwerdende Kapazitäten auf Deponien und in Verbrennungsanlagen dazu genutzt werden, die in der Landschaft herumliegenden Müllhaufen abzubauen. Auch die Einbindung der Bewohner ist Teil des Projekts. Denn wenn die Bevölkerung zum Mitmachen motiviert werden kann, wird das Modellprojekt auf andere Distrikte und Provinzen im Mekong-Delta übertragen. Dann sind es schon 60.000 Tonnen Plastikmüll pro Jahr, die gesammelt und recycelt werden, statt die Meere zu belasten.